Die Dahlien sind drin.
Die Dahlien sind drin.

Die Dahlien sind drin.

Umgraben. Jäten, Buddeln, Gießen.
Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt.

Auf ca. 25 Quadratmetern dürfen auch in diesem Jahr wieder unzählige Dahliensorten in meinem Garten blühen. Den größeren Teil der Knollen überwintere ich jetzt bereits zum vierten Mal und mit Erfolg. Spätestens im November werden sie ausgegraben, von der gröberen Erde befreit und landen – nach Blühfarben sortiert – in Gitterboxen aus Plastik und im (alten) Hauseingang aufeinander gestapelt, wo es im Winter kühl und dunkel ist. Der kleinere Teil ist in diesem Jahr neu hinzugekommen. Ich kaufe – hauptsächlich – Köstritzer Dahlien oder bei Horst Gewiehs, wo ich auch die Blumensaat für die Wiese beziehe. Die Qualität ist jeweils so gut, dass die Knollen auch unseren vergleichsweise nassen Boden und das Überwintern gut überstehen.
Hab ich eigentlich schon einmal erwähnt, dass ich neben meinem Rosen- auch einen Dahlien-Spleen habe?

Die Qual der Wahl

Es werden einfach so unglaublich viele Sorten in den schönsten Formen und Farben angeboten, dass ich regelrecht verführt werde. Die noch. Und – au ja – die ist auch schön – und – unbedingt – die Farbe noch, die muss ich auch haben. Womit wir bei den Farben wären. Ich habe eindeutig ein Faible für Orange und Violett bzw. gerade auch für diese Kombination, Lachs und Dunkelrot dürfen auch nicht fehlen, Pastelltöne finden sicher eher seltener und auch Gelb und Pink mag ich gerne. Aber die Dahlie besticht ja auch durch ihre vielen Formen und Größen der Blüten.

Was getan werden muss

Auf meinen beiden großen Beeten, die für die Dahlien reserviert sind, bringe ich im Spätherbst und nach dem Einlagern der Knollen kompostierten Pferdemist auf, den meine Ponys freundlicher Weise das ganze Jahr über für mich produzieren. Die Beete liegen dann brach bis Mitte Mai. Ich habe dicken, schwarzen Marschboden, der mitunter so nass ist, dass man ihn besser nicht betreten sollte, um ihn nicht unnötig zu komprimieren.

Bevor ich die Knollen setze, werden die Beete von Unkraut befreit, komplett umgestochen bzw. auf Links gedreht, klein geharkt und dann kann’s losgehen. Im rechteckigen Beet landen in den hinteren Reihen die großen Knollen mit großer Wuchshöhe, dann kommen die mittleren und vorne die kleineren Pflanzen. Ich setze vergleichsweise eng, damit sich die Pflanzen gegenseitig stabilisieren, wir haben ja doch recht häufig recht viel Wind hier oben im Norden.

Im runden Beet landen die großen Pflanzen in den beiden mittleren Reihen und die kleineren zum Rand hin, sodass in voller Blüte fast der Eindruck eines Hügelbeetes entsteht.

Vielfraß-Abwehr

Ohne dieses tolle Patent bräuchte ich erst gar nicht an eine reiche Dahlienblüte denken: Der elektrische Schneckenzaun von Dr. Daryouch Zabardjadi leistet ganze Arbeit. An den ca. 20 cm hohen Plastiklamellen sind im Abstand von etwa 3 cm und parallel zueinander zwei verzinkte Metalldrähte mit Klammern befestigt. Ein kleine Batterie sorgt für gerade einmal so viel Strom, dass den schleimigen Plagegeistern die Lust am Drüberklettern vergeht. Sie bekommen eins gewischt und bleiben außerhalb der dergestalt eingehüteten Beetfläche. Sie sterben nicht, sie werden nur abgehalten. (Vorher war wirklich jeglicher Versuch, die Dahlien übers Keimstadium hinauszubringen, von Heerscharen von Schnecken vereitelt worden. Jetzt kann ich absolut beruhigt sein und muss mich nur noch um eine Hosta sorgen.) Dieses tolle und stabile Zaunpatent kann ich auch empfehlen, wenn man Gemüse anbauen möchte. Allerdings muss der Zaun regelmässig von Grünbewuchs freigehalten werden, sonst fließt der Strom in den Boden statt durch die Schnecke.

Einbuddeln, markieren, gießen – abwarten und Tee trinken

Die geschätzt weit über 50 Dahliensorten sind jetzt also eingegraben, die künftigen Standorte mit einem kleinen Bambusstöckchen markiert, die Knollen habe ich mit Wasser eingeschlemmt und jetzt fehlt noch ein bisschen Wärme und dann kann es losgehen mit der Dahlienblüte 2023. Ich freu mich wie ein Kind auf Weihnachten auf die ersten Blüten. Am Ende werden es so viele sein, dass ich mit Schneiden und ausputzen kaum nachkomme. Die abgeblühten Blüten sammle ich regelmässig raus, Unkraut jäten muss ich nur zu Anfang, bis das Laub den Boden beschattet und nichts mehr nachwächst und je nach Bedarf setze ich dann Staudenhalter oder Stangen an, die für Stabilität sorgen.

Blütenmeer

Bis November ist das Blütenmeer garantiert und es macht große Freude, die vielen schönen Blüten in Sträußen, Gestecken und Kränzen zu verarbeiten, sie zu fotografieren, den Insekten dabei zuzusehen, wie sie die Beete anfliegen oder einfach einzelne Schönheiten in schlichtes Glas zu stellen und mich an der Symmetrie und den Farben zu erfreuen. Bis … Ja, bis sich der Kreis schließt, der erste Frost das Laub dahinrafft und die Knollen wieder in den Hausflur wandern, wo sie auf den nächsten Mai warten und darauf, eingepflanzt zu werden.


Und so schaut er aus – der Lohn der Anstrengung.

2 Kommentare

    1. Heike Pohl

      Liebe Sabine, wenn es vor mir liegt, ist es mir auch zu viel. Wenn ich mich überwunden habe, bin ich happy. Aber ich hab definitiv auch Hilfe, allein schon, weil’s von der Zeit sonst nicht reichen würde, alles zum Frühjahr flott zu bekommen. Und ich bin immer ziemlich spät dran. 😀

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