Erdbeer-Cheesecake ~ schmeckt nach Sommer. Nach Sonne. Nach Kindheit – einfach frisch, fruchtig und super lecker.
Vorweg
Kuchen ohne Backen sind so ein bisschen wie Schwimmen ohne nass zu werden. Im Grunde mischt man fertige Zutaten im richtigen Verhältnis miteinander und hält sich anschließend für preisverdächtig, wenn’s dann auch schmeckt. Auf Facebook, Insta und TikTok kursieren tausende solcher „Koch-Videos“, in denen bevorzugt manikürte Amerikanerinnen ihr Talent zur Schau stellen, Packungen aufreissen und Dosen öffnen zu können. Manche von denen würde ich am liebsten direkt verklagen bei dieser Form der Verschwendung von Lebensmitteln.
Das folgende Rezept kommt also auch ohne Backen aus und das liegt an den leckeren Keksen, die verwendet werden und die – das muss man einfach zugeben, das Rezept maßgeblich unterscheiden vom Quark mit Erdbeeren – der Keksbrösel-Boden, vermengt mit Butter, schmeckt nämlich wirklich köstlich.
Raum für Kreativität bleibt natürlich trotzdem. Manche mischen Zimt unter das Keksmehl, andere Zartbitter-Konfitüre und bei der Frischkäse-Mascarpone-Quark-Masse kann man sich auch verwirklichen.
Viele Online-Rezepte, die ich gelesen habe, bleiben da recht zurückhaltend, was sie am Ende alle fast gleich sein lässt. Ich setze hier – jahreszeitlich passend – ganz auf den Geschmack der Erdbeeren, werde das Basisrezept aber auf jeden Fall auch mit Himbeeren, Mangos oder Yuzu-Saft und Zitronen ausprobieren.
Erdbeeren …
… gehören für mich – zusammen mit Himbeeren – zu den aromatischsten Früchten, die es gibt. Nichts geht über eins dieser roten Früchtchen, frisch gepflückt auf dem Feld, aufgewärmt von der Sommersonne, zuckersüß und dunkelrot. Es muss direkt ein bisschen knirschen zwischen den Zähnen von der Erde, auf die sie gebettet lag.
Und damit bin ich auch schon beim wichtigsten Punkt: Der Kuchen kann nur so gut schmecken, wie die Früchte, die dafür verwendet werden. Und das ist so einfach nicht. Bei den vielen Sorten auf dem Markt muss man genau diejenige finden, die beim Reinbeißen nicht an Schaumstoff erinnert und den Niederschlag der vergangenen Wochen in sich trägt. Ich kaufe meine Früchte von einem Erdbeerhof aus der Nähe, wo man auch selbst pflücken kann. Die ersten (deutschen) Ernten und Sorten kann man inzwischen getrost vergessen, nicht nur dort sondern auch anderswo wie zum Beispiel auf dem Wochenmarkt. (Manche kaufen Erdbeeren ja auch im Dezember, da weiß ich auch nicht, wie man denen helfen soll.) Die schmecken nach nichts, sind wässrig und hart. Wobei 2024 auch bestimmt kein Erdbeerjahr sein wird, bei dem vielen Regen.
Also warte ich auf die letzte Sorte, die geerntet wird und voila – sie schmecken, wie oben beschrieben.
Cheeeeeeeeeeeeeeeeese!
Cheese, also Frischkäse, macht bei meinem Rezept lediglich ein Drittel der gesamten Masse aus. Da ich es gerne etwas frischer und nicht ganz so massiv/schwer haben wollte, habe ich mit einem Drittel Frischkäse, einem Drittel Mascarpone und einem Drittel Speisequark gearbeitet. Die Masse ist dann zwar nicht ganz so stichfest, aber der säuerliche Quark macht es einfach frisch und leichter. (Wer es also cheeesiger mag, lässt den Quark weg und ersetzt zu gleichen Teilen durch Frischkäse und Mascarpone.)
Die Zutaten:
Für den Boden:
200 g Lotus-Kekse von Biscoff (keine Werbung, sie schmecken einfach klasse und passen perfekt dazu)
100 g Butter
Für die Masse:
200 g Frischkäse
200 g Mascarpone
200 g Quark (20% Fett)
2 Eigelb
Zucker
Saft einer Zitrone
Für das Topping:
500 g reife Erdbeeren
1 Päckchen Tortenguss rot
200 ml Fruchtsaft rot od. Wasser
Zubereitung
Für den Teigboden (Springform):
200 g Lotus-Kekse fein mahlen
100 g Butter schmelzen
Beides zusammen zu einem Teig verarbeiten (bleibt körnig und fühlt sich wie Sand an.) Die Springform mit Backpapier auslegen und den Keks-Teig darauf verteilen und mit der Hand andrücken.
Für die Crememasse:
200 g Frischkäse
200 g Mascarpone
200 g Quark (20% Fett)
sowie Zucker (Menge nach Geschmack) und 2 Eigelb miteinander vermengen, sodass eine geschmeidige, cremige Masse entsteht. Die Masse auf den Keksboden aufbringen und glatt streichen. Die Form in den Kühlschrank stellen.
Für das Topping:
250 g reife Erdbeeren
50 g Zucker (je nach Geschmack mehr od. weniger)
den Saft einer halben Zitrone
plus 250 ml Flüssigkeit (Wasser, Fruchtsaft)
aufkochen. Die Erdbeeren dafür klein schnippeln und die Masse wie eine Marmelade verkochen, bis der Geschmack der Flüssigkeit vollmundig ist. Ich würde auf Saftkonzentrate verzichten, die vom Erdbeeraroma ablenken und eher mit etwas Konfitüre arbeiten, falls es zu dünn schmeckt.
Nebenher 200 g reife Erdbeeren halbieren und damit den Kuchen belegen.
Anschließend die zerkochte Masse durch ein Sieb geben und mit Tortenguss (nach Beschreibung) zu einer zähen Flüssigkeit aufkochen. Mit dieser Erdbeermasse dann den Kuchen bedecken, am besten kreisförmig einfließen lassen, da sie recht schnell stockt.
Zum Schluss den Kuchen mit reifen Erdbeeren garnieren und über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen. (ich habe hier eine Auflaufform genommen, weil in meinem Kühlschrank für eine Springform nicht genügend Platz gewesen ist.
Ich wünsche gutes Gelingen.
Ich war bisher skeptisch gegenüber diesen Keksen (einzelne davon werden manchmal zu einem Espresso o ä serviert), werde sie aber -deine Begeisterung wirkt ansteckend – nun doch für Bodenmasse testen. Lieben Dank fürs individualisierte Rezept!
Hallo Susanne, witziger Weise hab ich in der Metro – ich dachte ich spare Geld – eine Großpackung davon erstanden (300 Stück), ohne gesehen zu haben, dass jeder einzelne Keks einzeln eingepackt ist (Gastronomie gerecht). Das „Backen“ hat also so begonnen, dass ich Kekse ausgewickelt habe aus Folie 😀 Bei dieser Kuchenvariante schmeckt der Karamell in den Keksen sehr lecker, im restlichen Kuchen braucht es da gar nicht so viel Zucker. Wünsche dir viel Spaß beim „Backen“.
Werde ich am Wichenende „nachbacken“. Ich liebe Kuchen, die im Kühlschrank gebachen werden. 😜😋
Liebe Ursula, das mit dem Kühlschrank backen merke ich mir 😀 Ich wünsche gutes Gelingen.