Jede Menge Ideen, kaum Ahnung und davon eine ganze Menge.
Dass es vom Boden abhängt, vom Wetter und vom Klima, dass es Winterhartes gibt und solches, das ähnlich friert, wie ich, dass Pflanzen untereinander Sympathien hegen oder sich gar nicht mögen, dass man schneiden muss, wenn was wachsen soll, dass man düngen muss, wenn man sich Blüten und Erträge wünscht, ja überhaupt – dass man dranbleiben muss, fast Tag für Tag und Jahr um Jahr – all das hab ich inzwischen gelernt.
Jede Menge Ambitionen, reichlich wenig Ahnung, eine Menge Idealismus und und ein Sack voll Lehrgeld – das sind die „Zutaten“, aus denen sich mein Garten über mehr als 10 Jahre hinweg entwickelt hat. Wenn ich zurückblicke, muss ich über mich selbst lachen: Was war ich naiv und unbedarft und der Auffassung, es wüchse auch all das dort, wo ich es mir wünschte und wohin ich es pflanzte. Und manchmal stelle ich mir vor, es hätte all das auch überlebt, was ich da draußen schon verbuddelt hab. Ich schwörs – wir wären überwuchert und zugepflanzt bis unters Dach.
Ich weiß, dass ich noch immer nicht viel weiß.
Oder – besser: noch immer viel zu wenig.
Bis auf … Bis auf das eine, dass ich ohne Garten nicht mehr glücklich wäre und aus all dem Blühen, dem Bunten, dem Surren, dem Brummen, dem Werden und dem Vergehen so viel Freude und Kraft schöpfe, dass das gleich für zwei Leben reicht.
Zwischen Marotte und Manie
Ich hab ein paar Spleens. Also Garten-Spleens. Dazu gehören Rosen, vor allem historische, die bei mir in über 50 Sorten wachsen dürfen. (Bis die im Frühjahr alle geschnitten sind, ist immer schon fast Sommer.) Und Dahlien. In über 50 Sorten. Die ich Ende April eingrabe, mit einem Schneckenzaunpatent für dem gefrässigen Getier geschützt weiß und im Spätherbst ausgrabe, in Kisten verteile und im Hausflur überwintere. Dazu gehören auch Fetthennen, Gräser und Blauregen, und auch Duftsalbei darf in keiner Saison fehlen.
… den Wald vor lauter Bäumen nicht
Bäume dürfen selbstverständlich auch nicht fehlen. Zu den uralten Kastanien und Eichen haben wir einige Obstbäume, eine Trauerweide und eine Trauerbirke, einen kanadischen Ahorn und einen Trompetenbaum gepflanzt, dazwischen roten Holunder, japanischen Hartriegel, Rispenhortensien und vieles mehr.
Und dann ist da noch die Bienenweide. In jedem Frühjahr kommt ein großes Stück Wiese unter die Fräse, wird eingesät, blüht dann ab Ende Mai bis Ende November und ist tägliches Ziel meiner Fototouren durch meinen eigenen Garten.
Versuch macht kluch
Und außerdem lohn es sich, nachzufragen. So lerne ich jedes Jahr hinzu, tausche mich mit Fachleuten aus, bin dankbar für Tipps und Rat und lande mindestens zweimal pro Jahr im Arboretum Ellerhoop bei Hamburg, um mich von der Gärtnerkunst dort inspirieren zu lassen.