Holy Moly Poly
Holy Moly Poly

Holy Moly Poly

Unwetter im Anmarsch – holy, moly Poly

Unwetterwarnung. Warnung vor orkanartigen Sturmböen. Starkregenwarnung.
Die Wetterdienste haben keinen Zweifel daran gelassen, dass Sturmtief „Poly“ nicht eben zimperlich mit dem Norden, insbesondere dem Nordwesten, umgehen würde. Und auch wenn ich mich ungern in Stress oder gar Angst versetzen lasse, ich habe das gestern doch ernst genommen und den Garten auf „Poly“ vorbereitet, sofern das überhaupt möglich ist, sich auf einen Sturm vorzubereiten.

Festmachen, was nicht niet- und nagelfest ist.

Alle Blumenampeln, allesamt unter vollem Petunienbehang, hab ich vorsorglich abgehängt. Die Stammrosen abgesichert. Die Sonnenschirme längs gelegt. An den Rosenbögen nachgearbeitet und alles, was nicht niet- und nagelfest ist, in Sicherheit gebracht. Und dann hieß es: Abwarten und Tee trinken.

Gegen Nachmittag war Poly dann da und – wirklich – es tat mir in der Seele leid zuzusehen, wie sie an unseren Bäumen riss und mit voller Kraft zerrte. Die Kastanien hatten zuvor und unter dem Einfluss der langen Trockenperiode ohnehin schon „Federn“ gelassen und den Großteil ihrer Früchte abgeworfen. Und Poly hat sich nun des verbliebenen Rests angenommen. Erfreulich: Die beiden Riesen sind heil geblieben, lediglich das Blattwerk hat gelitten. Und unter den Bäumen stapeln sich die kleinen, grünen Stachelfrüchte.

Anders meine schöne Magnolie: Obwohl sie eigentlich eher geschützt steht und elastisch wirkt, hat Poly ihr drei große Äste abgebrochen und ihre Silhouette entscheidend verändert. Ein bisschen wie ein gerupftes Hühnchen steht sie heute früh da, gleich neben den Hühnern und ich bin ein bisschen ratlos, wie ich sie nach diesem „Kahlschlag“ wieder in Form bringen kann? Immerhin: Der Trompetenbaum blieb heile. Und auch den drei großen Eichen konnte Poly nichts anhaben.

Anders aber die alte, große Birke am Ponystall: Den ganzen Nachmittag Sturmgeschehen hat sie überstanden, wenngleich sie sich zusammen mit ihren Schwestern und der riesigen Erle schwer vom Sturm beuteln lassen musste. Und dann, als wir schon Feierabend machen und eine erfreuliche Bilanz ziehen wollten, fiel sie um. Krawumm. Samt Wurzelscheibe in einem Durchmesser von knapp 3 Metern. Der Baum steht an einem unserer Entwässerungsgräben bei den Ponys. Und Poly hatte vermutlich leichtes Spiel. Die Blattmasse ließ den Sturm ins Volle greifen und der aufgeweichte Boden tat sein Übriges. Der Schreck war groß. Glück im Unglück: Der Baumriese fiel ideal, falls man das so sagen mag. Verpasste knapp den Stall und noch knapper die Ponys, schnitt ihnen den Weg ab, zwang sie in eine Ecke der Weide und sorgte für einen gehörigen Schrecken. Meinem Dicky zitterten noch eine halbe Stunde später die Flanken.

Vom Winde geschreddert. Und anschließend verweht.

Tja, und der Garten ist ziemlich zerfleddert. Die Trauerweide sieht zerfetzelt aus, die Rosen auch und über dem Teich und dem Sommerflieder und der Hortensie ruht jetzt die ausladende Krone der Birke – das wird ein dickes Stück Arbeit werden. Zumindest die riesige Wurzelplatte samt Erde ist, nachdem Sönke den Stamm am Fuß der Birke durchsägt hat, fast wieder in ihre ursprüngliche Position zurück geschnellt. Und damit ist die Ponyweide wieder halbwegs passierbar.

Gartenhandschuhe an, Krönchen richten und weiter geht’s!

Bleibt festzuhalten: Wir sind mit dem Schrecken davongekommen. Ich muss mich nun aufraffen und mich motivieren, in den nächsten Tagen wieder für ein gefälliges „Garten-Bild“ zu sorgen und ich hoffe, der Rest unseres schönen Bundeslandes blieb ebenfalls halbwegs verschont. Meine Schwiegermutter schwärmt jedenfalls in Sankt Peter-Ording vom schnellen Wind.

Mein Mitgefühl gilt den Menschen in Holland, bei denen Poly richtig gewütet hat.

Poly hat die Birke auf dem Gewissen.

4 Kommentare

    1. Heike Pohl

      Hab heute gesehen, dass du dir Sorgen machst um euren Traumgarten wegen der großen Hitze. Da bleibt einem die Freude wirklich im Halse stecken. Ich hab das Gefühl, dass wir im Norden noch richtig gut dran sind. Also sieht man von Wind ab, der die Bäume aus den Schuhen haut. :-/ Morgen kommt sie weg, die arme Birke. Aber ich hab schon was im Auge 😀 ggf. eine Sumpfeiche, eine Moorbirke oder einen Lebensbaum, die können alle nasse Füße ab. 🙂 Schließlich soll da keine dicke Lücke bleiben!

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